Mit der Magie von Thanksgiving gelebte Dankbarkeit erlernen

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Was können wir aus der Magie von Thanksgiving lernen? Welche Wirkung hat gelebte Dankbarkeit? Welche Folgen hat Undankbarkeit?  Wie kann ich Dankbarkeit in meinen Alltag integrieren? Wie kann ich Dankbarkeit als Führungskraft vorleben? Kann man Dankbarkeit erlernen? Wenn ja, wie?

Thanksgiving ist das wichtigste Fest in den USA und in Kanada, zu dem jedes Jahr Familien und Freunde am vierten Donnerstag im November zusammenkommen. Der nationale Feiertag beruht auf einem dreitägigen Fest, dass die Pilgerväter bei Plymouth Rock zu Ehren der amerikanischen Ureinwohner im Jahr 1621 ausrichteten, um sich für die umfangreiche und vorbehaltslose Unterstützung nach ihrer Ankunft in Amerika zu bedanken. Ohne diese Unterstützung hätten sie den ersten Winter wahrscheinlich nicht überlebt. Im Mittelpunkt von Thanksgiving stehen daher heutzutage ein ausgiebiges gemeinsames Dinner und das Gefühl von Zusammengehörigkeit und Dankbarkeit.

Daher ist heute ein passender Anlass sich bewusst zu machen, wofür man in diesem Jahr dankbar sein kann. Und wenn man es nicht bereits praktiziert, wäre es ein guter Zeitpunkt darüber nachzudenken, ob man die Magie von Thanksgiving und damit vom Gefühl der Dankbarkeit nicht in seinen Alltag, inklusive Berufsalltag, integrieren sollte. Anstatt nur an einem Tag im Jahr über Dankbarkeit nachzudenken.

Welche Kraft gelebte Dankbarkeit im Alltag ausübt, wurde im Zuge wissenschaftlicher Forschungen von Dr. Martin Seligmann erkundet. Er kam auf die heute wohl unbestrittene Erkenntnis, dass Dankbarkeit von fundamentaler Bedeutung für das persönliche Wohl- und Glücksempfinden der Menschen ist. Und dass materielle Faktoren wie Wohlstand oder gesellschaftlicher Status langfristig zwar nicht unwichtig, aber nicht so entscheidend für das persönliche Glück sind, wie wir es uns vielleicht vorstellen. Bewiesen wurde auch, dass Beziehungen zu anderen Menschen von übergeordneter Bedeutung für das persönliche Wohlbefinden sind. Und das Dankbarkeit von jedem erlernbar und daher keine Frage des Schicksals ist. 

Was ist Dankbarkeit?

Dankbarkeit ist ein Gefühlt, das auf zwei Ebenen auftritt. Einerseits ist Dankbarkeit die Anerkennung und Wertschätzung einem anderen Menschen gegenüber für einen Gefallen. Etwas, was wir von einem anderen Menschen erhalten haben und was wir für nicht selbstverständlich halten. Wir drücken unseren Respekt dem anderen Menschen und seinen Taten durch unsere Dankbarkeit aus. Beim Empfänger wirken Wörter wie „Danke“ oder „Dankeschön“ anerkennend. Sie sorgen dafür, dass er sich respektiert fühlt. Er merkt, dass wir sein Bemühen honorieren, und freut sich.    

Aber Dankbarkeit ist nicht nur das „Dankschön“ für Unterstützung und Hilfe von unseren Mitmenschen. Echte Dankbarkeit kann auch ein Lebensgefühl sein. Ein ständiges Empfinden für die positiven Dinge des Lebens dankbar zu sein. Um das Empfinden von Dankbarkeit ging es bei Seligmann und anderen Wissenschaftlern, die sich mit dem Phänomen der Wirkung von Dankbarkeit auf den Gemütszustand wissenschaftlich auseinandergesetzt haben. Es gibt inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Studien, die die positive Wirkung der Dankbarkeit auf Gehirn, Gesundheit und Lebenszufriedenheit nachweisen: Dankbare Menschen sind optimistischer, glücklicher, einfühlsamer, fitter, gesünder und belastbarer als andere.  Dabei ist es nicht entscheidend, ob man sehr dankbar ist oder nur ein wenig. Wichtig ist es, dass man überhaupt in irgendeiner Form regelmäßig Dankbarkeit empfindet. Echte Dankbarkeit. Authentisch. Als Lebenseinstellung.

Was ändert sich bei gelebter Dankbarkeit?

Wer dankbar ist, der erlebt nicht nur kurzfristig ein Gefühl der Zufriedenheit und Freude. Dankbarkeit wird mit der Zeit zum Zustand. Die insgesamt positive Grundstimmung, die Dankbarkeit erzeugt, führt zu einem sogenannten „Broaden-and-Built-Effekt“. Kurz gesagt bedeutet dies, dass gelebte Dankbarkeit neben besserer Gesundheit weitere positive Effekte nach sich zieht. Sowohl für sich persönlich als auch für denjenigen, denen Dankbarkeit gegenüber ausgesprochen wird. Einige Beispiele:

Wer dankbar ist, kann positive Gefühle mehr genießen und lässt langfristig negative Erlebnisse weniger an sich herankommen. Wer dankbar ist, kann sein Leben mehr wertschätzen, insbesondere die kleinen Dinge des Lebens. Wer dankbar ist, hat ein erhöhtes Selbstwertgefühl und kann leichter mit Belastungen und Stress umgehen. Wer dankbar ist, ist selbstbewusster und strahlt Zufriedenheit aus. Wer dankbar ist, hat weniger Ängste und schläft besser. Wer dankbar ist, reagiert gelassener auf Veränderungen und Krisen. Wer dankbar ist, wird resilienter und kann leichter mit Belastungen und Stress umgehen. Wer dankbar ist, kann leichter gute persönliche Beziehungen aufbauen und aufrechterhalten.

Dankbarkeit für Führungskräfte

Die angesprochenen positiven Effekte von gelebter Dankbarkeit bestreffen einerseits Führungskräfte persönlich. Aber die durch Führungskräfte gelebte Dankbarkeit hat auch einen nicht zu unterschätzenden Effekt auf die Zufriedenheit und Wertschätzung der Mitarbeiter.

Insbesondere wenn viel remote im Homeoffice gearbeitet wird, erleben Mitarbeitende statt persönlichem Austausch einen Call nach dem anderen. Dazu kommen globale Krisen und steigende Preise. Einige Mitarbeitende kommen damit gut klar, andere hingegen kämpfen mit Ängsten, fühlen sich überfordert, zu wenig wertgeschätzt und von ihren Kollegen durch die räumliche Trennung abgeschnitten.

Für Führungskräfte ist es unter diesen Umständen daher besonders wichtig, sich ihren Mitarbeitenden zu widmen und Dankbarkeit zu zeigen. Jeder Mitarbeitende sollte hören, dass sein Engagement wahrgenommen wird und dass er bzw. sie einen Unterschied macht. Darüber hinaus wirkt sich Dankbarkeit auf das Selbstwertgefühl der Mitarbeiter, das Erreichen von Karrierezielen, die Zusammenarbeit im Team, Produktivität und die Belastbarkeit positiv aus. Ganz zu schweigen von der insgesamt angenehmeren Stimmung und damit einhergehend die Chance für eine geringere Fluktuation. 

Was passiert bei Undankbarkeit?

Ohne Dankbarkeit entwickelt sich oft eine Mängelsicht: Das Leben besteht vor allem aus Negativem, aus Fehlendem, aus Leere. Wer sich und seine Umwelt so wahrnimmt, kann nur unzufrieden, neidisch und unglücklich werden. Für diese Menschen ist das Gras nebenan immer grüner, der Himmel nebenan blauer und das Auto des Nachbarn sowieso immer besser.

Und mehr noch: Undank kann zum auch Karrierekiller werden. Undank ist mangelnde Erkenntlichkeit und fehlende Dankbarkeit für Unterstützung. Zum Beispiel indem sich man sich den Erfolg eines Teams für sich in Anspruch nimmt und verschweigt, dass daran auch andere beteiligt waren.  

Mit einfachen Praktiken Dankbarkeit erlernen

Dankbarkeit als bewusstes Lebensgefühl

Dankbarkeit ist nicht nur ein „Danke“ für einen Gefallen. Um Dankbarkeit zu empfinden, genügt es nicht, nur in ein Tagebuch zu schreiben. Dankbarkeit ist auch nicht nur ein weiterer Punkt zum Abhaken auf einer „to do“ Liste.

Dankbar zu sein ist vielmehr eine Haltung, ein Lebensgefühl, das positive Auswirkungen auf den Menschen hat. Sich das Gefühl der Dankbarkeit zu erarbeiten ist eine Möglichkeit, eine positive Grundeinstellung zur Welt zu entwickeln. Die den Unterschied macht, ob man auch wirklich fühlt, was man tut. Wenn man zum Beispiel schreibt, dass man für seine Freunde dankbar ist, dann sollte man es auch wirklich fühlen

Dankbarkeit zu empfinden ist allerdings auch kein Zwang. Niemand sollte sich zu mehr Dankbarkeit nur deshalb verpflichtet fühlen, weil es andere machen. Insbesondere nicht durch den Druck der sozialen Medien. Wenn man nicht hinter der Idee steht, dann sollte man lieber alle Versuche unterlassen, Dankbarkeit als Empfindung in sein Leben zu integrieren. Was nicht gleichzeitig bedeuten muss, dass man ein undankbarer Mensch ist.

Dankbarkeit empfinden

Normalerweise ist Dankbarkeit etwas, das wir nur in ganz speziellen Momenten wirklich als solche empfinden. Wir freuen uns zum Beispiel, wenn wir ein Geschenk erhalten und sind dafür dankbar. Aber es ist ein Gefühl, das wir nicht ständig in uns spüren. Dazu ist es auch noch sehr flüchtig. Es ist manchmal plötzlich einfach vorhanden. Und im nächsten Moment ist es wieder verschwunden.

Wenn man allerdings die positiven Auswirkungen von Dankbarkeit nicht nur zufällig erleben möchte, dann muss man sich seine eigene Dankbarkeit bewusst machen und in sein tägliches Leben als Routine einbauen. Ähnlich, wie andere Sachen, die wir ganz bewusst machen. Wie zum Beispiel gesunde Ernährung, viel Bewegung, Freundschaften und Hobbies.

Negative Emotionen haben es leichter

Im hektischen Alltag regen wir uns schnell über augenscheinliche Kleinigkeiten wie z.B. Warteschlangen an der Kasse, unzuverlässige Kollegen, Staus im Verkehr, Zugverspätungen oder Stress im privaten Bereich auf. Oder über finanzielle Sorgen, Krankheiten und Themen wie Corona, Klimakrise, Krieg, und steigende Inflation.

Wir nehmen im Alltag grundsätzlich viel mehr Negatives als Positives auf. Und unser Gehirn hat zusätzlich die Tendenz, Negatives viel leichter und schneller zu erfassen als Positives.  Negative Emotionen hinterlassen schnell Spuren in unserem Gehirn. Positive Zustände hingegen werden kaum wahrgenommen. Es dauert viel länger, bis sie sich langfristig festsetzen. Dankbarkeit und die Erkenntnis, dass man ein gutes Leben führt, haben es dadurch schwer – wenn wir unseren Fokus nicht bewusst auf das Positive lenken.

Dankbarkeit bedeutet nicht, alles durch eine rosarote Brille zu sehen

Positiv zu denken muss nicht bedeuten, alles durch eine rosarote Brille zu sehen. Im Gegenteil, wir sollten unangenehmen Gefühle wie Angst, Sorge, Kummer, Schuld etc. nicht ausweichen, sondern sie verarbeiten und ihnen Raum geben.  Um ein glücklicheres Lebensgefühl zu erreichen, sind auch negative Emotionen absolut notwendig. Und für die Persönlichkeitsentwicklung ist es wichtig, auch Rückschläge zu erleiden. Denn meistert man eine Krise erfolgreich, geht man in der Regel gestärkt daraus hervor und ist besser für kommende Komplikationen vorbereitet.

Dankbar zu sein bedeutet also nicht, nie wieder zornig, entmutigt oder ängstlich zu sein. Es bedeutet allerdings, sich nicht ausschließlich und ständig von negativen Gefühlen einnehmen zu lassen, sondern sich auch und ganz bewusst auf das zu konzentrieren, was wir als schön empfinden und was uns glücklich und zufrieden macht.

Achtsamkeitsübungen

Achtsamkeit bedeutet einzelne Augenblicke bewusst zu erleben. Im Hier und Jetzt. Keine Gedanken an Zukunft oder Vergangenheit zu verschwenden. Wenn man also einen kurzen Augenblick Zeit hat, im Auto im Stau, in der Bahn, im Wartezimmer beim Arzt, beim Essen oder bei einem Spaziergang sollte man sich kurz Zeit nehmen, an schöne Sachen zu denken und dafür dankbar zu sein.

Wissenschaftler sind sich heute einig, dass solche Dankbarkeitsübungen das Glücksniveau steigern und stressbedingte Erkrankungen lindern können. Wer so Dankbarkeit übt und trainiert tut sich und seiner mentalen Gesundheit also einen Gefallen. Und er kommt der erlernten Dankbarkeit ein Stück näher.

Das Gute im Schlechten sehen

Wer gerade negative Ereignisse wie eine Kündigung, eine Trennung, eine Krankheit oder einen Unfall hinter sich gebracht hat, sieht meist nur das Negative um sich herum. Wir ärgern uns, jammern, werden wütend und zornig. Je mehr wir uns in diese negativen Gefühle reinsteigern, geraten wir in eine Abwärtsspirale und finden erst recht keine Lösung. 

Aber auch wenn es schwerfällt, können wir in diesen Situationen versuchen, unseren Fokus auf die guten Seiten aus diesen Situationen zu lenken und dafür dankbar zu sein. Selbst im Schlechten noch etwas Gutes finden. Bei einer Kündigung also über die Chance auf einen neuen Job dankbar zu sein – vielleicht wird der nächste Job sogar besser. Oder trotz Krankenhausaufenthaltes und Schmerzen für die erfolgreiche Operation und die Unterstützung durch das Personal dankbar sein. Oder sich bei einem Unfall mit Totalschaden darüber freuen, dass man unverletzt geblieben ist. Oder für die Menschen dankbar sein, die sich in diesem Fall rührend um einen kümmern.

Natürlich gibt es Situationen oder Schicksalsschläge, bei denen es unmöglich ist, auch nur einen Funken Positives zu erkennen. Aber über solche Dinge geht es hier nicht.

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„Ich habe geweint, weil ich keine Schuhe hatte. Bis ich einen traf, der keine Füße hatte.“
Giacomo Graf Leopardi

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Auch für die kleinen Dinge des Lebens dankbar sein

Wer von der Nachkriegsgeneration erzogen wurde hat gelernt, auch für eher kleine Sachen dankbar zu sein. Man freute sich über Dinge, über die wir heute eher lächeln. Man war dankbar und demütig für den Sonntagsbraten, für Farbfernsehen, für ein eigenes Auto oder für Urlaub im europäischen Ausland. Und vieles mehr.

Natürlich war früher nicht alles besser als heute. Aber auch für die eher kleinen Dinge im Leben dankbar zu und sie zu schätzen ist ein sehr wertvolles Geschenk, das man annehmen sollte. Sei es ein leckeres Eis, ein schönes Essen in einem Restaurantbesuch, eine pünktliche Zugankunft oder ein schöner Abend mit Freunden.    

Das Selbstverständliche nicht als selbstverständlich betrachten

Die Übung der mentalen Subtraktion ist ein interessantes Gedankenspiel. Es hilft herauszufinden, was man schon lange als selbstverständlich betrachtet. Und wofür man bis heute vielleicht nicht dankbar war. Dazu nimmt man einen liebgewordenen Gegenstand oder Menschen und stellt sich vor, dass es diesen Gegenstand oder Menschen in seinem Leben nicht mehr gibt.  Wie wäre das? Danach kann man sich bewusst über diese Dinge oder Menschen freuen und dankbar sein, die man für selbstverständlich gehalten hat.

Danke am Morgen und/oder am Abend

Die Gewohnheit, nach dem Aufwachen und/oder direkt vor dem Einschlafen im Bett an etwas zu denken, wofür man heute dankbar sein wird oder dankbar sein kann, ist leicht umsetzen und hat große Wirkung. Die Frage ist, was an diesem Tag oder im Laufe der Woche schön war und was Freude bereitet hat. Das können auch Kleinigkeiten sein: Sonnenschein und gutes Wetter, ein netter Smalltalk oder ein interessantes Buch, das man gerade liest.

Dankbarkeit vor dem Essen

Ein Beispiel, wie man Dankbarkeit in den Alltag ohne großen Aufwand integrieren kann. Bevor man mit dem Essen beginnt, nimmt man sich einen Moment Zeit, schaut sich sein Essen an. Die Zutaten. Denkt an die Menschen, die die Zutaten angebaut und verarbeitet haben. Denkt an das Wasser, die Sonne und die Erde, die möglich gemacht haben, dass man nun diese Lebensmittel essen kann. Und entwickelt eine Dankbarkeit dafür. 

Erinnerungen an schöne Momente

Bewusste Gedanken an schöne Momente wie z.B. das letzte Open-Air-Konzert, der inspirierende Abend mit Freunden oder der letzte schöne Urlaub. Holt man sich diese Momente regelmäßig zurück in seine Erinnerungen mit all seinen Geräuschen, Gerüchen und Gefühlen dazu, dann steigert man das Dankbarkeitsgefühl.

Weniger vergleichen

Besser, schöner, glücklicher. Tagtäglich vergleichen wir uns mit anderen Menschen und beneiden sie. Und fühlen uns anschließend schlecht, sind frustriert und werten uns selbst ab. Soziale Netzwerke verstärken unsere Selbstzweifel zusätzlich. Durch die vielen positiven Meldungen und Fotos von anderen verstärkt sich der Eindruck, dass andere glücklicher sind als wir und es ihnen besser geht als uns. Aber stimmt das eigentlich? Oder wird uns nicht eher etwas vorgegaukelt, was mit der Realität nicht übereinstimmt? 

Vergleichen lenkt von unseren eigenen Stärken ab. Statt andere für ihre Karriere, Partnerschaft oder ihr Aussehen zu beneiden, sollten wir öfter innehalten und uns vor Augen führen, was wir selbst schon alles erreicht haben. Und dafür dankbar sein, was wir haben und wer wir sind. Und daran denken, dass auch bei anderen nicht alles Gold ist, was glänzt.

Führungskräfte vergleichen das eigene Unternehmen oft mit der Konkurrenz, die sich immer im besten Licht darstellt. Hier gilt der Spruch: „Die kochen auch nur mit Wasser“. Alle haben ähnliche Probleme, stellen sie aber in der Öffentlichkeit nicht heraus.

Dankbarkeit teilen 

Viel zu selten bedanken wir uns bei den Menschen um uns herum. Dankbarkeit zu teilen tut uns ebenso gut wie der Person, die das Dankeschön erhält. Gerade bei ganz banalen Alltagssituationen können wir uns bedanken. Es gibt sehr viele Menschen, die tolle Arbeit leisten und dafür viel zu wenig Anerkennung und Dankeschöns erhalten. Ich denke da an Kassiererin und Kassierer, Müllmänner und Müllfrauen, Busfahrer und Busfahrerinnen, Briefträger und Briefträgerinnen, Paketboten und Paketbotinnen, Kindergärtnerinnen und Kindergärtner und viele andere mehr.

Dankbarkeitsliste

Mit einer kleinen Dankbarkeitsliste findet man heraus, wofür man dankbar sein sollte. Das geht relativ einfach und schnell. Man beginnt mit einem Satzanfang wie zum Beispiel:

  • Ich kann mich glücklich schätzen, dass …
  • Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass …
  • Nicht alle können von sich behaupten, dass …
  • Vielleicht habe ich gerade viele Gründe, traurig/wütend/besorgt/… zu sein. Aber immerhin …
  • Die 3 Dinge, die in letzter Zeit gut gelaufen sind waren…

Und schreibt zusammen, was einem dazu einfällt. Am Ende hat man eine spannende Sammlung von Dingen, für die man dankbar ist. Und man kann diese Liste immerzu erweitern. So wird uns bewusst, wie viele gute Dinge es in unserem Leben gibt.

Dankbarkeitstagebuch

Viele der genannten Techniken sich seiner Dankbarkeit bewusst zu machen werden durch Tagebücher unterstützt. Dabei beantwortet man täglich Fragen wie: „Wofür bin ich heute dankbar?“ Sinn und Zweck dieser Übung ist, sich mithilfe eines positiven Tagesaus- oder Tagesrückblicks die Sinne dafür zu schärfen, wofür es sich lohnt, dankbar zu sein. Der Effekt ist – wie bei allen anderen Techniken auch – dass wir unser Leben viel bewusster erleben.

Wichtig dabei: hier geht es um Dinge des täglichen Lebens. Ein freundliches Wort, ein geschenktes Lächeln, ein schöner Sonnenuntergang oder eine schöne Begegnung. Das geschriebene Wort prägt sich wesentlich besser ein als nur Gedanken. Wichtig ist es lediglich, dabei eine Routine zu entwickeln. Ähnlich wie das Zähneputzen kann man das Dankbarkeitstagebuch in Form eines Morgen- oder  Abendrituals  pflegen. Wenige Minuten pro Tag genügen dafür bereits.

Dankbarkeitsschreiben

Dankbarkeit in schriftlicher Form zu zeigen, ist heute eine zunehmend seltene Form. Sie sind sicherlich Geschmacksache und müssen zum Absender passen. Und dieser muss sich damit wohl fühlen. Sogenannte Dankschreiben (in Briefform) wirken auf manche wie ein Relikt aus vergangenen Tagen. Sind sie aber nicht. Weil sie etwas ganz Besonderes sind. Etwas Seltenes. Gut gemachte Dankschreiben oder Dankeskarten verfehlen selten ihr Ziel.

Führungskräfte können Dankschreiben an Kunden und Lieferanten oder sonstige Geschäftspartner, an Mitarbeiter, Kollegen oder an ganze Teams richten. Sie können nach Events oder auch nach Bewerbungsgesprächen geschrieben werden.

Dankbarkeitsmeditation

Das Geheimnis, sich Dankbarkeit als Lebensgefühl anzueignen ist es, Dankbarkeit regelmäßig zu praktizieren – idealerweise jeden Tag. Deswegen haben wir auch das Thema Dankbarkeitsmeditation als eine der Methoden in dieser Liste untergebracht. Ob man Meditationen grundsätzlich mag oder nicht ist eine sehr persönliche Entscheidung und jedem selbst überlassen. Auch wie man eine Meditation am besten in seinen Alltag integriert.

Wichtig bei der Dankbarkeitsmeditation ist lediglich, dabei an Menschen oder Umstände zu denken, für die man dankbar ist oder war und wobei man das Gefühl von Dankbarkeit spüren kann. Warum ist man dankbar dafür? Wie fühlt man sich dadurch?

Dankbarkeit sichtbar machen

Man kann für vieles dankbar sein. Für materielle Dinge und immaterielle. Wie ein roter Faden zieht sich durch unsere Liste als Voraussetzung für den Erfolg, dass man sich seiner Dankbarkeit immer wieder bewusst macht. Neben den angesprochenen Listen, Tagebüchern, Meditationen und schriftlichen Danksagungen gibt es weitere Möglichkeiten, wie man Dankbarkeitsgefühle für sich selbst sichtbar und damit bewusst machen kann.

  • Kalender: Im Kalender eintragen, was uns glücklich macht und wofür man dankbar ist. Insbesondere Verabredungen und Pläne mit Familie und Freunden sowie Reisen.
  • Fotoalbum: Ein Fotoalbum mit schönen Erinnerungen zeigt uns jeden Tag, wofür wir dankbar sein können.
  • Post-Ist: Kleine Post-Its mit einem kleinen Dankeschön, die man in der Wohnung oder im Büro anbringt.
  • Sprüche: Für ein positives Lebensgefühl sind auch aufmunternde Dankbarkeitssprüche hilfreich.
  • Literatur: Auch gute Sachbücher helfen dabei, die eigene Einstellung zum Leben zu verändern. An Literatur zum Thema Dankbarkeit mangelt es nicht.

Dankbarkeit annehmen

Ebenso wichtig wie sich dankbar zu zeigen ist es, Dankbarkeit entgegenzunehmen. Ein ehrliches „Danke“ ist jedes Mal ein kleines Geschenk. Das sollten wir würdigen. Wenn wir also jemanden unterstützt haben und wir dafür ein ehrliches Dankeschön erhalten, dürfen wir dies nicht nur annehmen, sondern sollten es auch. Und zwar ernsthaft und anerkennend. Ohne große Geste. Mit einem Lächeln und Worten wie „Gern geschehen“, „Gerne wieder“ oder „Bitteschön“.

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„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind“ (Francis Bacon)

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